SexuelleriMissbrauch Gewalt Aufklärung und Prävention Missbrauchfolgen

Durch den erfahrenen Machtmissbrauch (Entstehung von Schuldgefühlen, Scham und Ängsten), z.B. seitens einer Vertrauensperson, kann ein Trauma entstehen.

Diese "seelische Wunde" kann einen großen Einfluß auf das Leben des oder der Betroffenen nehmen, sich manifestieren und z.B. zu "depressiven Verstimmungen" (bedrückende Stimmungskrise) sowie "Fluchtverhalten" (Drogenkonsum, Suizidgedanken und -versuche) führen. Allerdings ist es auch möglich, dass extrovertierte Reaktionen, wie ein auffällig sexualisiertes Verhalten, in Erscheinung treten.

All das sind Versuche der Psyche, die erlebte Gewalt zu verdrängen bzw. ganz auszulöschen. Ein bestehender seelischer Konflikt kann aber auch Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden haben.

Magersucht, wie auch "Freß- Kotz -Sucht", als zwei mögliche Formen psychosomatischer Reaktionen, können "körperliche Antworten", sprich Hilferufe, sein.

Unabhängig von einer in vielen Fällen zu befürwortenden Therapie, kann das Erlebte in bestimmten Lebensabschnitten erneut zu Problemen führen.

Meist ist dann jedoch den Betroffenen und dem unmittelbaren Umfeld nicht klar, dass ein Zusammenhang mit erlebter sexueller Gewalt entstehen könnte. Beispielsweise ist es möglich, dass diese Problematik bei Betroffenen, die in einer engen Zweierbeziehung leben, eine große Belastung hervorruft. Scheidung oder plötzliche Trennung können u.a. eine Folgeerscheinung sein.

Betroffene brauchen manchmal bis zu einem Jahrzehnt und länger, um ihr Schweigen zu brechen. In den meisten Fällen ist dadurch eine strafrechtliche Verfolgung der Täter nicht mehr möglich, somit bleibt das Verbrechen ungesühnt und die gesellschaftliche Schuldfrage ungeklärt. Dies kann unter Umständen zu negativen Auswirkungen auch im Hinblick auf eine spätere Therapie führen, denn Betroffene brauchen sichtbare Zeichen in der Schuldzuweisung, damit sie ihre unberechtigten Schuldgefühle ablegen können.